Donnerstag, 7. April 2011

Iquitos, den 4.April 2011






Heute habe ich kein Glück. Eine ganze Gruppe Jugendlicher, ein paar scheinen mir westliche Touristen, oder, wie das hier häufig ist, junge Leute, die Freiwilligenarbeit leisten, alle sprechen perfekt Spanisch und haben ein Schildchen auf der Brust mit „Jesu Christo“ und ihrem Namen darauf. Das wird noch eine Weile dauern, bis ein Internetplatz frei wird.

Amerikaner sind offensichtlich sehr spendenfreudig und hilfsbereit, das sehe ich auch gestern in der ExploNapo Lodge, wo momentan 20 Amerikaner hausen, alles Donatoren von Schulmaterial für Kinder in Amazonasgemeinden. Einmal jährlich kommen sie hierher und verteilen die Sachen mit einem grossen Schiff persönlich an die Schüler. Viel wird gemacht in Peru zur Bekämpfung der Armut - etwas, das mir auch immer in Sansibar aufgefallen ist - und trotzdem verschwindet sie nicht.

Gestern haben wir den hängenden Brückenpfad in den Baumwipfeln besucht. Ein Abenteuer, obwohl ich eigentlich erstaunt bin, wie einfach ich es geschafft habe. Nach dem Bericht von zwei jungen Schweizern, denselben, die ich bereits nach ihrem Urwaldbesuch in Lagunas getroffen habe, hatte ich so meine Bedenken. Sie gestanden mir, dass sie extrem Angst gehabt hätten. Schade war allerdings, dass wir mit einer grossen Gruppe Touristen in den Baumwipfeln unterwegs waren und deshalb kaum Tiere gesehen haben, die haben sich alle in Sicherheit gebracht. Ich habe sowieso das Gefühl, dass bei den meisten Besuchern des Amazonas der Kick des Abenteuers viel wichtiger ist, als das Naturerlebnis. Auf dies sind die Touristenattraktionen abgestimmt. Piranhafischen, Kanu fahren, in den Bäumen herum klettern. Ob die Indianer und Schamanen echt sind, auch dies ist kaum von Bedeutung.

10 Uhr abends, wieder einmal tost ein gewaltiger Regenguss vom Himmel herab, so stark ist das auch hier selten, Morgen früh nehme ich das Schnellboot an die Kolumbianisch-Brasilianische Grenze. Wegen der Nähe der Grenze, sagt man mir, sei in Iquitos so viel Militär einquartiert. Und die auffällige Kühle nachts, die ich von anderen Tropenländern überhaupt nicht kenne, die komme von den feuchten Böden. Iquitos, ist eigentlich eine Insel, die Böden sind mit Wasser durchtränkt. Das führe zu den erstaunlich kühlen Nächten. Und im Dschungel sind die Kleider des morgens immer unangenehm nass.

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