Donnerstag, 7. April 2011

Explorama Lodge, 1. April








In der Touristenzeitung von Iquitos habe ich gelesen, dass es eine hängende Brücke in den Bäumwipfeln geben soll. Die beste Art, den Urwald zu erkunden, von oben, dort wo die Pflanzen blühen und die Vögel, Schlagen und meisten Wirbeltiere hausen. Deshalb habe ich mich entschlossen, es noch einmal zu versuchen. Einen 1-tägigen Ausflug dorthin gibt es aber nicht, ich muss mindestens 3 Tage buchen. Obwohl das Schnellboot 160km flussabwärts in drei Stunden schafft, fahren wir heute erst bis in die Hälfte, die Explorama Lodge liegt auf halben Weg. Am Nachmittag ein Ausflug zu einem See - sagen sie hier - mir kommt es eher wie ein Teich vor, doch sehen wir schöne Schmetterlinge auf einer Victoria Regia, riesige schwimmende Blätter, der Guide will nicht demonstrieren, dass sie selbst erwachsene Menschen tragen sollen. Später sehen wir ein Faultier träge einen Baum hinauf klettern, ein paar Vögel auch von nah.

Die Lodge, die gleichviel kostet, wie dies in Afrika der Fall ist, ist zwar okay, jedoch lange nicht so luxuriös, kein Warmwasser, alles viel weniger liebevoll und individuell gestaltet, auch das Essen lässt sich nie vergleichen mit dem, was ich von Afrika her kenne. Das enttäuscht mich etwas, denn für 160 Dollars pro Tag habe ich auch Ähnliches erwartet. Dass ich in einer Reisegruppe von Amerikanern untergebracht bin, das habe ich bereits gewusst. Offensichtlich sind über 80 Prozent der Touristen hier Amerikaner. Eigentlich merkt man das bereits in Iquitos. Die vielen amerikanischen Bars und Restaurants. Ihre Art zu sprechen nervt mich - obwohl die Leute ja sehr offen sind, auf einen zukommen, „hi, ich bin der Soundso“. Und, denke ich, eben auch weniger Ansprüche haben in Bezug auf gutes Essen und geschmackvolle Einrichtung.
Jetzt gerade nerven auch die Moskitos, besser „Zangudos“. Nachdem sie uns tagsüber in Ruhe gelassen haben schreiten sie nun doch noch zum Angriff. Wer hat eigentlich gesagt, die Mücken, die das Dengue-Fieber übertragen seien nur tagsüber aktiv? Sind es doch genau dieselben, die mit Malaria infiziert sein können. Oder die Beteuerung, in schwarzem Wasser habe es wenig Mücken. Das stimmt überhaupt nicht, Samiria war Schwarzwassergebiet und trotzdem voller „Zangudos“. Und heute sagt dann unser Führer auch noch, dass auch der Rio Napo am Ende der Regenzeit in schwarz übergehe. Die vielen organischen Reste im Wasser verwandeln offensichtlich die Flüsse je nach Jahreszeit.

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